Ich laufe, ich will dich noch finden,
denn alles ist anders als gestern!

Da kommst du und gibst mir die Hand.

  1. Wie ist die Stimmung eines Menschen in der ersten Zeile? Warum flötet die Amsel?
  2. Wurde die Stimmung in der zweiten Zeile verändert? Welche Worte belegen die Stimmungsveränderung? Was fühlst du dabei?

Ostergeschichten.

Als der Osterhase abgeschafft werden sollte.

König Grips war ein sehr kluger König. Er hatte in sieben Ländern studiert und wollte, dass alle Leute in seinem Land nur Dinge taten, die klug und vernünftig waren. König Grips hatte eine Frau und einen kleinen Sohn. Er hiess Prinz Fips. Fips wachte morgens immer sehr früh auf. Besonders sonntags. Eines Sonntags um sechs hopste Prinz Fips bei seinen Eltern auf dem Bett herum und fragte ungeduldig:“Wann kommt denn jetzt endlich der Osterhase? Wann, wann. wann?“

„Osterhase? So ein Quatsch!“ brummte der König verschlafen. „Wer hat dir denn diesen altmodischen Blödsinn erzählt?“

Der Prinz sah auf seine Mutter, die er ebenso liente wie die Geschichten, die sie ihm abends erzählte.

„Doch nicht etwa du?“ fragte der König und sass senkrecht im Bett.

„Es ist eine hübsche Geschichte...“ entschuldigte sich die Königin.

„Es ist eine hübsche Dummheit“, sagte der König und runzelte missbilligend die buschigen Augenbrauen. „Ein Hase, der Eier legt! Solche Geschichten haben sich unsere Grosseltern erzählt. Die wussten es noch nicht besser. Aber jetzt sind moderne Zeiten! Ich werde befehlen, dass dieses unmögliche Tier sofort aus der Welt geschafft wird.“

Bereits am Sonntagnachmittag liess der König folgendes Gesetz verkünden:

Das Erzählen von Ostergeschichten
und das Verstecken von Ostereiern
ist verboten.
Wer es tut oder duldet,
wird mit Gefängnis bestrafft
.

Das gab einen Aufruhr im ganzen Land! Nicht nur bei den Zuckerbäckern und Ostereierfabrikanten. Nein, vor allem bei den Kindern!

Sie liefen in Scharen zum königlichen Palast und riefen:

„Wir wollen unsern Osterhasen wiederhaben!“

Und dann schrien alle im Chor: „O-ster-ha-se! O-ster-ha-se!“

Das hatte der König nicht vorhergesehen. Schliesslich konnte er doch nicht alle Kinder ins Gefängnis stecken! Und es kamen immer mehr Kinder. Der König schwitze vor Aufregung, weil er nicht wusste, was er machen sollte.

Da kam zu allem Überfluss Prinz Fips herein. Er hielt seinen Stoffhasen unterm Arm und schluchzte:

„Das Kindermädchen sagt, ich muss ihn hergeben!“

die nächste Seite (S. 11)

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