Kannst du nun über die Osterbräuche in deinem Land erzählen? Und wie ist es in deiner Familie?
Leseecke
Ich bin das Licht der Welt!
Die Feier der Osternacht in der Kirche beginnt mit einem Osterfeuer vor der Kirche. Auch die Heiden entzündeten auf den Bergen die Frühlingsfeuer, um die Frühlingssonne zu begrüssen. Das Kalte und Erstarrte des Winters sollte verbrennen, das Warme, das Helle, das neue Leben kommen.
Feuer und Sonne machten die Christen zum Sinn-Bild für Jesus, der uns das neue Leben geschenkt hat. An dem grossen Feuer vor der Kirche wird die Osterkerze angezündet. Sie ist festlich geschmückt. Die Osterkerze wird gesegnet und dann in den dunklen Kirchenraum getragen. Dabei wird ein österliches Jubellied gesungen: Lumen Christi (Licht Christi!)
Wenn die Osterkerze durch die dunkle Kirche getragen wird, verstehen wir , was Jesus gemeint hat, als Er gesagt hat: Ich bin das Licht der Welt. Er wollte das Dunkle in der Welt hell machen. Nun sollen wir es tun, Sein Licht in die Welt tragen.
Deshalb werden an der grossen Osterkerze andere kleine Osterkerzen angezündet, die die Menschen mitgebracht haben. Diese kleinen Osterkerzen nehmen dann die Leute nach Hause, und sie werden zum Mittelpunkt des österliches Frühstückstisches.
Die grosse Osterkerze in der Kirche steht auf einem eigenen Leuchter und wird bis zum Christi Himmelsfahrt bei jedem Gottesdienst angezündet.
Ostern von Ursula Wölfel
Noch immer ist alles wie gestern.
Die Luft schmeckt noch immer nach Nebel,
und schwer liegt der Rauch auf dem Dach.
Ich stecke die Hand in die Tasche,
ich ziehe den Kopf in den Kragen
und sehe mich nicht nach dir um.
Aber die Amsel, die Amsel
sitzt auf dem First und flötet.
Ein Grashalm wächst grün aus dem Pflaster.
Der Mann vor der Krankenhauspforte
ist fröhlich. Nun darf er nach Haus.
Ich habe dich gestern beleidigt,
ich habe dich gestern geschlagen -
und war ich nicht gestern im Recht?
Aber die Amsel, die Amsel
sitzt auf dem First und flötet.